Sofareisen „Mosaic – Die Drift der Polarstern durch die Arktis“ mit Steffen Graupner

Es ist die größte Arktisexpedition aller Zeiten: Von Herbst 2019 bis Herbst 2020 driftet der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern eingefroren durch das Nordpolarmeer. Auf der MOSAiC-Expedition erforschen Wissenschaftler aus 20 Nationen die Arktis im Jahresverlauf. Sie überwintern in einer Region, die in der Polarnacht nahezu unerreichbar ist.

Es ist die größte Forschungsexpedition in die Arktis aller Zeiten: Eingeschlossen im Eis driftet das deutsche Forschungsschiff Polarstern ein Jahr lang durch das Nordpolarmeer. Geleitet wird die Mission vom Alfred-Wegener-Institut, (AWI). Vor 127 Jahren brach Fridtjof Nansen mit seinem Segelschiff Fram zur ersten Drift-Expedition dieser Art auf. Doch eine Expedition wie die jetzige hat es noch nie gegeben: Das MOSAiC-Projekt bringt erstmals einen modernen Forschungseisbrecher beladen mit wissenschaftlichen Instrumenten im Winter in die Nähe des Nordpols. Neben Polarstern werden weitere Eisbrecher zur Unterstützung eingesetzt – in einer ausgefeilten Choreografie, sodass es immer zum richtigen Zeitpunkt einen Nachschub an Treibstoff und Lebensmitteln gibt. Für den Crew-Austausch, für Versorgungsflüge und Forschungsflugzeuge entsteht eigens eine Landebahn. Um das Schiff herum wird ein ganzes Netzwerk von Stationen auf dem Eis aufgebaut. Hier richten verschiedene Forscherteams Messstellen ein, um Ozean, Eis und Atmosphäre sowie das arktische Leben im Winter zu erforschen. Es kommen Helikopter, Raupenfahrzeuge und Schneemobile zum Einsatz. Dadurch können die über 300 beteiligten Wissenschaftler aus 20 Ländern erstmals ganzjährig, also auch während des arktischen Winters, wichtige Messdaten sammeln und auswerten. Sie versprechen sich davon fundamentale Erkenntnisse für das Verständnis des Klimawandels. Diese aufwändige Polarmission ist nötig, weil den Wissenschaftlern weltweit wichtige Daten fehlen, um die Zukunft des Klimas und den Klimawandel besser einschätzen zu können. Die Arktis, die Eisbedeckung des arktischen Meeres, die Temperaturen und Luftströmungen im hohen Norden haben einen enormen Einfluss auf Klima und Wetter in den gemäßigten Breiten und letztlich auf der ganzen Nordhalbkugel. Nur wenn man die Vorgänge in der Arktis wirklich versteht, wird man abschätzen können, wie sich das Klima künftig entwickeln wird. Das Problem: Zwar brechen regelmäßig Eisbrecher in die Arktis auf, um Messdaten zu sammeln. Doch sind diese Expeditionen auf die Sommermonate beschränkt, wenn das Meereis so dünn ist, dass die Schiffe es durchbrechen können. Im eisigen und dunklen Polarwinter aber ist das Eis so dick, dass kein Forschungsschiff in die zentrale Arktis vorstoßen kann. Der Wissenschaft fehlen deshalb entscheidende Messdaten aus dem Winterhalbjahr – und damit versteht man die Vorgänge in der Arktis bis heute nur zum Teil. Das MOSAiC-Projekt wird diese Lücke schließen, indem die Arktis jetzt ein ganzes Jahr lang ohne Unterbrechung erforscht wird. Welche Route die Polarstern dabei nimmt, bestimmt allein die Natur. Der Jenenser Geophysiker Steffen Graupner begleitet diese Expedition im Winter 2019/20 und im Sommer 2020. Im Juni 2020 ist er auf kurzem Heimaturlaub in Jena und freut sich auf Eure Fragen. Es bietet sich die einmalige Gelegenheit, nahezu live bei dieser aufregenden Expedition dabei zu sein.

Datum

14 Jun 2020
Vorbei!

Uhrzeit

18:00

Kosten

Kostenlos (freiwillige Spende für den guten Zweck)
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Veranstalter

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E-Mail
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Website
https://www.sofareisen.org/

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